Auf geht’s Richtung Norden!
Wie das immer so ist… bei uns läuft alles wie geplant! Und hatte ich erwähnt, dass wir im Vorwege nichts geplant hatten? Unsere tolle, spontane Idee, heute die Warner Brothers Studios zu besuchen, ging mal gründlich daneben. Die Studios sind gefühlte Ewigkeiten ausgebucht und selbst von einem externen Anbieter, war so spontan nichts mehr möglich. Nachdem wir hin und her überlegt hatten, verschiedene Möglichkeiten durchgegangen sind und das gesamte Internet durchsucht hatten, entschlossen wir uns dazu Richtung Schottland zu fahren. Auf unserer Reise werden wir versuchen, eine Harry Potter Tour für die letzten Tage zu ergattern, und ansonsten müssen wir wohl nochmal ein extra London-Wochenende einplanen! 🏴🤩
Nachdem wir also das erste Problem gelöst hatten, blieb immer noch das Dusch-Problem… Auf dem gestrigen Parkplatz gab es zwar eine Toilette, aber leider keine Duschmöglichkeit. So langsam wurde es dringend, also war die Campingplatzsuche für heute Abend eine der ersten Amtshandlungen. Um hier niemandem auf die Folter zu spannen: ich schreibe diesen Blog frisch geduscht, der Campingplatzplan hat also funktioniert 💧😍
Gegen 10 Uhr haben wir uns dann letztendlich auf den Weg gemacht. Nun, wo wir London fürs erste den Rücken gekehrt haben, waren wir hochmotiviert, möglichst flott nach Schottland zu kommen. Sven fühlt sich im Linksverkehr immer wohler, das ist auch gut so, denn auf den Autobahnen kommt es vor, dass „Ich bleibe einfach ganz links“ gleichbedeutend ist mit „ich fahre auf der 4. von 6 Spuren“. Zum Glück stresst Sven das nicht weiter. Nur nach längeren Pausen muss ich ab und zu hektisch rufen:“ Links, links, links!“, da sich manchmal in solchen Situationen der Automatismus durchsetzt.
Generell fiel uns während der Fahrt auf, dass wir uns England wirklich nicht so schön vorgestellt hatten! Gefühlt wohnen außerhalb Londons kaum Menschen, sodass wir nur an kleinen, verschlafenen, alten Ortschaften vorbeikommen. Abgesehen von diesen kurzen, abwechslungsreichen Momenten, führte unsere Strecke im Normalfall durchs Grüne. Links und rechts der Straße sind weite Felder zu sehen, überall ist es leicht hügelig (kurzzeitig sogar mit 14% Steigung!) und die wenigen Menschen, die man unterwegs sieht, sind Hundebesitzer beim Gassigehen.
Während wir also ganz gemütlich gen Norden fuhren, rief Sven regelmäßig „eine Castle!“, wenn er irgendwo ein altes, hohes Gebäude sah. Da freut sich wohl schon jemand auf Schottland 😆 Es blieb also nicht aus, dass wir für unsere Pause eine Castle aussuchten, die nicht weit von der Autobahn weg sein sollte. Das Navi führte uns zuverlässig in die richtige Richtung, doch irgendwann stießen wir an verschlossene Tore. Nach kurzer Recherche fanden wir heraus, dass gerade diese eine Castle nur 3 Stunden im Jahr für Besucher geöffnet hat. Diese 3 Stunden waren Ende Juni, wir kamen also 2 Wochen zu spät. Trotzdem ließen wir uns die Pause nicht nehmen. In Tickhill gab es neben der geschlossenen Castle einen alten Burggraben, der zwar nicht mehr viel Wasser führte, aber dafür sehr viele Enten beherbergte.
Während der Pause musste Sven eine Kleinigkeit für die Arbeit erledigen. Anschließend spielten wir noch eine Runde „Ganz schön clever!“, bevor wir uns gegen 15 Uhr weiter Richtung Campingplatz begaben. Die letzten Stunden zogen sich in die Länge, während die Landschaft gleichbleibend schön war.
Gegen 18:30 Uhr kamen wir am Campingplatz in der Nähe des „Hadrianswalls“ an. Das erste, das wir erledigten, war eine schöne, warme, ausgiebige Dusche! Herrlich! Danach kochte Sven eine große Portion Spaghetti Carbonara, während ich mit dem Blogschreiben begann. Inzwischen sind wir gut gesättigt und genießen die frische Luft. Bisher haben wir (toi, toi, toi!) richtig Glück mit dem Wetter.