Uiuiui, das Internet lässt hier doch manches Mal zu wünschen übrig. Deshalb gibt es den Geburtstagsblog mit einem Tag Verspätung. Wie eigentlich jeden Morgen war Nemo der erste Gratulant bei Sven, die beiden unternahmen ihre obligatorische Morgenrunde und genossen die Stille. Nach einem Auffüllen des Wassertanks und noch einem kurzen Abstecher zum Gemüsegarten der Campingplatzbetreiberin (aus dem sich die Gäste bedienen durften), verabschiedeten wir uns und machten und auf den Weg nach Litauen. Wir wollten schließlich schnell wieder an die Küste! Schon nach kurzer Zeit fuhren wir offenbar an einem kleinen Grenzübergang nach Litauen rein – ohne es so richtig zu bemerken. Es ging durch kleine, schmale Wege und, wie so oft, durch Waldgebiet. Plötzlich bemerkte ich hinter einem an der Seite stehenden Van, dass einige militärisch uniformierten Männer an der Seite standen.. und da waren wir auch schon vorbeigefahren. Keine Schilder waren zu sehen, keine Pässe mussten vorgezeigt werden und auch Nemos Einreise interessierte zum Glück niemanden. Nur die Straßenverhältnisse ließen darauf schließen, dass wir eine Landesgrenze überquert hatten.
Einige Minuten wurden wir komplett durchgeschüttelt, alles im Wagen ächzte, inklusive Fahrer und Beifahrer, und sogar die Schiebetür von Basti war der Meinung, dass sie geöffnet sei. War sie aber zum Glück, trotz zweimaliger Kontrolle, nicht. Wir retteten Paula die Pflanze und es ging erstmal nur im Schneckentempo weiter. Kurz hatten wir Angst.. ob das nun so bleibt?! Aber zum Glück gibt es in Litauen auch Asphalt! 😂
Wir fuhren also direkt hoch zur Küste, zunächst nach Klaipėda. Auf dem Weg trafen wir an einer Raststätte bei einer kurzen Pipipause tatsächlich sogar ein Pinneberger Kennzeichen. Nach einem kurzen Schnack mit der Familie aus Ellerbek ging die Fahrt weiter und wir warfen unsere ursprünglichen Pläne über den Haufen.
Eigentlich hatten wir angedacht, dass wir der Kurischen Nehrung einen Besuch abstatten würden. Diese Wanderdüne ist eine recht große Sehenswürdigkeit, die aber einigen Rezensionen nach auch ordentlich ausgeschlachtet wird. Man muss mit der Fähre übersetzen und ordentlich Eintritt bezahlen, insbesondere, wenn man mit seinem Auto anreist. Neben dem finanziellen Aspekt spielte auch die Nähe zur russischen Grenze eine Rolle.. Die kurische Nehrung ist geteilt, eine Hälfte litauisches und eine Hälfte russisches Gebiet. Obwohl ein Besuch auf der Düne als unproblematisch eingestuft wird, entschieden wir uns dann letztendlich dagegen. In Klaipėda ging es also weiter nördlich.
Auf der Suche nach einem schönen Fleckchen am Strand, fuhren wir die Küstenstraße entlang und wurden von vielen, vielen parkenden Autos abgeschreckt. Wir hatten gar nicht mehr auf dem Zettel, dass ja Sonntag war. Dazu noch bestes Wetter.. anscheinend war ganz Litauen am Strand! 😅 Wir wurden immer weiter Richtung Norden getrieben, weil die Parkplätze so überfüllt waren. Irgendwann kamen wir an einen Hundestrand, an dem wir dann beschlossen, uns ins Getümmel zu stürzen. Nach einer wilden Parkplatzsuche stiegen wir mit einem aufgeregten Hund an der Leine aus und machten uns auf den Weg zum Strand. Dort waren wir ganz erstaunt – wo waren die ganzen Menschen, die zu den Autos gehören mussten? Am Strand verlief es sich, wir waren zwar nicht alleine, aber konnten uns am Rand des Hundeabschnitts einen Platz aussuchen.
Nun ging also Svens Versuch in die zweite Runde – Nemo für das Wasser zu begeistern. Allerdings, egal wie viel Mühe sich Sven auch gab, Nemo blieb skeptisch!


Sven nahm allerdings ein Bad in der Ostsee und meine Füße bestätigten eine ziemlich angenehme Wassertemperatur! Es war richtig schön und nach den ersten fünf Sekunden auch nicht kalt. Nur Nemo ließ sich nicht davon überzeugen…
Nach einiger Zeit gaben wir unsere Versuche auf – Nemo hatte mit flitzen, buddeln und Treibholz kauen trotzdem seinen Spaß. Allerdings versteht er den Unterschied zwischen Leitungs- und Salzwasser noch nicht so ganz. Immer wieder versuchte er aus der Ostsee zu trinken, sodass wir ihm bald Wasser geben wollten und uns auf den Rückweg zu Basti begaben.
Als wir ganz entspannt über einen Holzpfad den Weg zum Auto zurücklegten, lief uns plötzlich eine Schlange über den Weg! Litauen ist in meinem Ansehen direkt deutlich gesunken.. Die Schlange war groß und dunkel und wirklich schnell! Ich schüttel mich jetzt, fast 24 Stunden später, noch, wenn ich an diese Begegnung denke. Den restlichen Abend habe ich also mit diversen Ratgebern bzgl. Schlangenbegegnungen und Schlangenbissen verbracht. Beruhigt hat es mich nur unwesentlich… plötzlich erschien mir ein Hotel statt eines Campinbusses ziemlich reizvoll 😇
Ich konnte mich damit allerdings nicht durchsetzen und somit fuhren wir zum nächsten Campingplatz. Diesmal verschlug es uns nach Šventoji. Mit Schrecken bemerkten wir, dass wir Litauen schon fast wieder hinter uns gelassen hatten… aber die Küste ist auch wirklich kurz! Auf dem Campingplatz angekommen freuten wir uns erstmal wieder über eine erfrischende Dusche! Herrlich! Dann durfte Sven sein Geburtstagsgeschenk auspacken – wir sind jetzt wieder mit Exit-Games ausgestattet. Danke dafür! 😍
Zum Schluss des Tages wollten wir noch etwas essen gehen. Etwas eine halbe Stunde zu Fuß entfernt gab es ein gut bewertetes Restaurant, das Pizza im Angebot hatte. Wir machten uns also auf den Weg und hatten schon ein komisches Gefühl als die Straßen immer voller wurden… doch schon nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass wir quasi wieder am Ballermann waren. Überall laute Musik, Menschenmassen und ein Stand nach dem Anderen. Nach kurzem Zögern drehten wir um und gingen in eine leisere Richtung. Dort fanden wir dann noch ein Restaurant, bei den wir es uns gut gehen ließen. Es gab Bruschetta und eine Pizza, außerdem außergewöhnlich leckere „homemade“ Limonade Passionsfrucht.


PS.: Wer erkennt diese gelben und roten Sachen auf dem Salat? Es waren keine Tomaten 🤷🏽♀️