Den zehnten Tag unseres Roadtrips verbrachten wir überhaupt nicht auf der Road, sondern sind an unserem schönen Stellplatz in Metsapoole geblieben. Die Lage direkt an dem kleinen Strandbereich war so perfekt, dass wir uns sowieso nicht verbessern konnten. Außerdem waren wir die meiste Zeit alleine, genau wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir verbrachten den Tag also mit spielen, sonnen und baden. So schön das Wetter auch war, es brachte auch Schwierigkeiten mit sich.. Der Wind hatte deutlich aufgefrischt und wirbelte alles durcheinander, was wir so hatten. Ob es unser Spiel, Wasserflaschen oder Svens Unterhosen waren… wieder ist eine Unterhose dem Wind zum Opfer gefallen. Wie schon 2022 in Kroatien, nur dass wir diesmal nicht nur den Wind, sondern evtl auch Nemos Buddelkünste in Verdacht haben. Diese werden nämlich an jedem Strandabschnitt weiter optimiert. Meistens allerdings so nah bei uns, dass einer von unseren Stühlen plötzlich absackt, weil ein klaffendes Loch neben uns entstanden ist. Auch dort könnte also eine Unterhose verschwinden, wir werden es nie erfahren 🤷🏽♀️
Neben dem Wind war aber (im Nachhinein zumindest) die Sonne ein Problem. Es war trotz des Windes richtig schön sonnig und da wir uns am Strand aufgebaut hatten, gab es keinen Schatten weit und breit. Wir sind ziemlich verbrannt… je nach Sitzposition am Tisch sind unterschiedliche Stellen betroffen. Als wir das bemerkten haben wir uns Handtücher um die Schultern gelegt, aber da war es schon zu spät. Die Sonne hatte aber auch ihr Gutes, denn wir alle 3 (!!) waren in der Ostsee schwimmen! Das hätte ich vor unserem Baltikumaufenthalt nicht erwartet, denn sowohl Nemo als auch ich sind nicht gerade die Schwimmbegeisterten. Aber hier an unserem Stellplatz war das Wasser so warm und flach, dass es wirklich einladend war. Nemo ist vermutlich nur geschwommen, um uns aus dem Wasser zu retten, aber ich würde sagen, das zählt trotzdem! Er versuchte uns an den Händen wieder aus dem Wasser herauszuziehen und war heilfroh als wir alle wieder gesund und munter an Land saßen.





Zur Mittagszeit wurden wir einmal in unserer Ruhe gestört, denn Sven und Basti wurden zum Rettungseinsatz gerufen. Sven, ganz der Feuerwehrmann, ist natürlich allzeit bereit und gut ausgestattet. Eine Bucht weiter hatte sich ein lettisches Paar mit ihrem Auto festgefahren und steckt nun tief im Sand. Eigentlich wollten die beiden nur kurz mit ihrem Hund spazieren gehen, aber der Boden ist tatsächlich etwas tückisch. Auch die Stellen, die mit Gras bewachsen sind, liegen auf sehr weichem Sand. Es ist eben eine Dünenlandschaft. Als der Versuch, das Auto per Hand rauszuschieben, scheiterte, kam Basti zum Einsatz. Mit einer Leichtigkeit, die Sven zum Schwärmen brachte, zog er die Letten aus dem Sand. Nun haben wir zum Dank zwei Flaschen Alkohol im Auto liegen. Dabei war das Erlebnis für Sven doch sowieso das Highlight des (zugegebenermaßen sonst unspektakulären) Tages.
Gegen Abend wurde das Wetter, wie angekündigt, schlechter. Regen, Sturm und Gewitter kamen näher. Auch diese Phase war irgendwie trotzdem gemütlich! Wir konnten einige Blitze beobachten und wurden im Bus ordentlich durchgeschaukelt. Die Nacht war also nur mäßig erholsam…



