Frisch erholt, alle drei haben wir deutlich länger die Augen zugemacht, als in der Nacht zuvor, starteten wir den dritten Tag unserer Reise ins Baltikum tatsächlich mit einer Joggingrunde. Während ich an der Küste entlang Richtung Osten lief, entschieden sich die beiden Männer für den Plattenweg Richtung Westen. Die Bewegung nach dem eher faulen gestrigen Tag, tat sehr gut und der Weg führte mich zwischen der Küste und dem See Kopań entlang. Wie oft hat man diesen Ausblick beim Joggen? Teilweise sah man zu beiden Seiten das Wasser – richtig schön! 🤩

Nachdem wir wieder am Campingplatz angekommen waren, ging es unter die Dusche. Eine echte Wohltat! Dann hieß es aber im wahrsten Sinne des Wortes auch schon „Zelte abbrechen“, denn bis um 12 Uhr mussten wir den Platz verlassen. Campingmöbel verstauen, Vorräte einsortieren und alles für die Fahrt sichern stand auf dem Programm. Abwasch erledigen, Müll wegbringen, Wasser auffüllen und dann das Zelt abbauen und wieder in seiner Box auf dem Dach verstauen. Das alles nahm seine Zeit in Anspruch. Gegen halb 12 ging es aber wieder auf die Straße. Unser heutiges Ziel war Danzig! Wir sind ja nicht gerade die Städteangucker, aber wollten zumindest in der Altstadt etwas essen gehen. Auch für Nemo sollte der Gang in die Innenstadt ein kleines Training darstellen – schließlich steht bald unser Hundeführerschein an, bei dem wir unsere Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen müssen.


Unsere Fahrt unterbrachen wir mittags einmal für eine kurze Pausean einem schönen kleinen See. Während wir ein paar Snacks vernichteten, bekam Nemo einen offenbar sehr leckeren Knochen zum Kauen. So konnten wir ganz entspannt die Sonne genießen. Ein weiterer Vorteil dieser Reise gen Osten. Die Temperaturen sind Tina- und Nemotauglich! Mehr als 25 Grad erreichten wir trotz Sonne pur heute nicht. Das ist selbst für mich sehr gut aushaltbar. Gegen 16 Uhr kamen wir dann in Danzig an, wo wir erstmal ein bisschen durch die Altstadt schlenderten.



Ein bisschen durch die Altstadt schlendern hat allerdings mit Nemo andere Dimensionen angenommen. Nach einer Viertelstunde zwischen soo vielen Menschen tat er uns schon etwas Leid. Und nach einer weiteren Viertelstunde beschlossen wir, dass wir uns ein Restaurant suchen, an dem wir eine Pause einlegen. Nemo hat das trotzdem großartig gemacht und hat viel positive Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich auf polnisch gefragt wurde, ob man ihn streicheln darf, musste niemand übersetzen. Die verliebten Blicke vorher konnte man nicht missinterpretieren. In der Nähe des Neptunbrunnens fanden wir letztlich einen Italiener, bei dem wir uns eine Pizza genehmigten. Auch die Kellnerin hat Nemo direkt um seinen Finger gewickelt und es gab Streicheleinheiten inklusive. Die kriegt er ja auch definitiv zu wenig bei uns!



Gegen 18 Uhr waren wir wieder bei Basti und wollten uns gerade zur Weitefahrt bereit machen als ich in leichte Panik verfiel! Mein Handy war weg! Zum Glück war mir sehr schnell klar, dass ich es vermutlich im Badezimmer des Restaurants vergessen hatte. In Windeseile gingen wir zurück und hatten Glück! Das Handy war gerade an der Bar abgegeben worden. Ich war sehr, sehr froh als ich es wieder in der Hand hielt und wir konnten dann beruhigt die Weiterfahrt antreten.
Die Stellplatzsuche war nicht ganz einfach heute Abend. Morgen wollen wir die Grenze nach Litauen überqueren, sodass sich unser Weg nun langsam ins Landesinnere verlagert. Wir hatten uns einen gut bewerteten Campingplatz ca. 30 Minuten von Danzig entfernt rausgesucht, doch als wir in die Nähe kamen, waren wir etwas geschockt…. Sven verglich den Zustand mit Malle… plötzlich waren Menschenmassen auf den Straßen unterwegs! Wir waren unbeabsichtigt in ein absolutes Tourigebiet gefahren. Überall waren kleine Händler, Bars und verschiedenste Geschäfte… laute Musik, grelle bunte Lichter und kleine Partybusse, die die Menschen herumkutschierten. Wir wollten da ganz schnell weg!
Nun sind wir nochmal ca 40 Minuten weiter, etwas ins Landesinnere gefahren und haben am Rande Elblągs einen anderen Platz gefunden. Da wir nur eine Nacht überbrücken wollen, waren wir sehr froh, dass wir noch einen Stellplatz ergattern konnten. Wir sind hier von vielen deutschen Campern und auch von vielen Hundebesitzern umgeben. Die Stimmung ist gut und nach einem kleinen Spaziergang nutze ich den Abend, um die Blogs zu schreiben. Sven ist schon eingeschlafen und auch Nemo ist schnell zur Ruhe gekommen. Mal schauen, wie sich die Nacht entwickelt..


