Wir haben das Paradies gefunden!
Gestern Abend kamen wir auf der Insel Rab an und machten uns direkt auf Stellplatzsuche. Es war schon dunkel und Sven hatte auf der Fähre schon ein mögliches Gebiet für einen Schlafplatz gesucht. Wir fuhren in ein dunkles Waldgebiet, das mir eher etwas Angst machte als dass ich mich dort mitten in der Nacht wohl fühlen würde. Nach einigem hin und her, Straßensperrungen und klar gekennzeichneten Verboten, fanden wir dann einen als Parkplatz gekennzeichneten Bereich, der auf einer Lichtung mitten im Wald lag. Da es inzwischen schon wieder 21 Uhr war, beschlossen wir, die Nacht hier zu verbringen. Als wir ausstiegen und das (sehr) helle Fernlicht von Basti ausging, waren wir begeistert. Der Mond schien recht hell vom Himmel, sodass die Umgebung in ein schummriges Licht getaucht war. Trotzdem konnte man viele, viele Sterne sehen. Von unserem letzten Norwegenurlaub erkannte ich, dass wir direkt unter dem großen Wagen standen. Durch den Mond und die Sterne wirkte unser Stellplatz direkt freundlicher und als ich die erste Sternschnuppe gesehen hatte, war klar, dass wir die Nacht auf jeden Fall hier verbringen mussten! 🌠😍 Ich beschloss recht leichtsinnig, dass wir wieder in Basti steigen, sobald wir die zweite Sternschnuppe sehen würden. Ich sag mal so.. Es war zum Glück recht mild, sodass man es noch gut draußen aushalten konnte. 😅 Nach kurzer Zeit schrie ich nur ein „Da! Hast du sie gesehen?!“ heraus, die zweite Sternschnuppe war gesichtet und ich war glücklich. Ist ja klar, wenn man zwei Wünsche frei hat! Wir gingen dann recht schnell schlafen und hatten eine ruhige Nacht, ohne weitere Störungen. Am Morgen sollte dann die größte Überraschung auf uns warten.
Nachdem gegen 9 Uhr ein Auto auf den Parkplatz fuhr und ein freundlicher Kroate uns darauf hinwies, dass Wildcampen verboten sei und von der Polizei geahndet werden würde, packten wir so weit zusammen (Sven hatte noch seine Solarzellen ausprobiert…) und beschlossen noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Der Parkplatz war dort mitten im Wald, weil ein kleiner Pfad zum Strand hinunter führte. Den Strand wollten wir uns nicht entgehen lassen, obwohl wir keine großen Erwartungen hatten. Ich schwankte zwischen Flip-Flops und Turnschuhen, da der Weg recht steil nach unten führen musste. Da die Sonne aber schon prall am Himmel schien und wir schließlich zum Strand gehen wollten, gewannen die Flip-Flops (zu Svens Unverständnis… 🤷♀️). Im Nachhinein war das eine gute Wahl, obwohl der Weg durchaus steil und steinig war. Svens Arm funktioniert aber als Haltegriff ganz gut!


Der Weg hinunter zur Küste war schon schön und ließ auf ein nettes Plätzchen hoffen. Aber als wir dann wirklich unten waren, war es atemberaubend schön! Es wirkte richtig paradiesisch! 🤩 Es erwartete uns eine große Bucht mit Sandstrand (das ist in Kroatien schon ein 6er im Lotto!), wunderschöne kleine Inseln im Meer und das alles menschenleer. Wir hatten die ganze Bucht für uns!







Damit war mein Highlight des Tages bereits morgens um 10 geschehen. Ich kriegte das Grinsen kaum aus dem Gesicht und versicherte Sven am laufenden Band, dass das garantiert der schönste Ort im ganzen Land ist! Sven war mit halbem Kopf und Herz allerdings oben bei Basti. Die angedrohte Polizei ließ ihm keine Ruhe und er hatte ein bisschen Sorge, dass uns oben jemand erwartete. Deswegen machten wir uns nach etwa einer Stunde wieder auf den Weg nach oben. Basti stand glücklicherweise nach wie vor alleine und sicher auf dem Parkplatz.
Um 11 Uhr machten wir uns dann weiter Richtung Süden. Das erste Ziel war die Bucht Zavratnica, die einen tollen Ausblick bieten soll. Schöne Ausblicke sind wir inzwischen schon fast gewohnt. Sobald man ein kleines Stück die Berge hochfährt, hat man die wunderschöne Küste mit dem klaren Wasser im Blick.
Dies war der erste Moment, wo wir die Insel Rab im Tageslicht sahen. Während Rab auf der Nordseite von viel Wald bedeckt ist, wurde die Landschaft immer karger, je weiter wir nach Süden fuhren. Die Landschaft war schroff, felsig und nicht sehr einladend. Im Süden der Insel erreichten wir dann die Fähre, die uns wieder aufs Festland bringen sollte.



Wieder auf dem Festland angekommen, erreichten wir Zavratnica nach einer kurzen Fahrt. In der Bucht liegt sogar noch ein altes Schiff aus dem zweiten Weltkrieg, durch das man tauchen kann. Insgesamt ein lohnenswerter Stopp, der Blick ist wirklich toll!



Wie man sieht, haben wir durchweg das beste Wetter! Die Luft ist nicht sehr warm, sodass man bei Wind oder im Schatten schnell fröstelt, aber in der Sonne ist absolutes T-Shirt Wetter 🌞 Nachts wird es dafür auch recht kalt, aber wir können ja jetzt drinnen Zähneputzen!
Nach dem recht kurzen Stopp am Aussichtspunkt wartete eine längere Fahrt auf uns. Wir wollten zu der besonders schönen Schlucht Kudin Most, die etwas weiter im Landesinneren liegt. Die Fahrt verging Dank Eragon trotzdem recht schnell. Auch auf dem Festland blieb die Landschaft allerdings recht monoton, karg und felsig. Teilweise kamen wir uns recht einsam vor. Die Schlucht bot aber einen weiteren schönen Ausblick!




Wir wanderten ein kleines Stück bergab, um auch die kleinen Wasserfälle unten bestaunen zu können. Auf dem Wanderweg nach unten, der wie überall in Kroatien sehr steinig war und in der prallen Sonne lag, begegnete uns das ein oder andere Getier. Ich kann euch nun mit Bestimmtheit sagen: Der gestrige Spruch mit der Schlange war kein Scherz! Heute habe ich mit eigenen Augen eine gesehen! Sie war deutlich größer als das gestrige Exemplar, wir schätzen ca. einen halben Meter. Gott sei Dank verzog sie sich recht schnell, nachdem wir sie entdeckt hatten. Schlangen gehören eindeutig nicht zu unseren Lieblingstieren! Da die Schlange so schnell wieder weg war, gibt es kein Fotobeweis. Allerdings sind uns heute auch noch andere Tiere begegnet.



Sven fuhr bereits eine gewisse Zeit hinter dieser sehr süßen Kuh hinterher, ohne dass so recht Platz für ein Überholmanöver gewesen wäre. Die Kuh trottete ganz gemächlich auf der Straße entlang. Nur wenn Sven ihr zu nah kam, trabte sie ein kurzes Stückchen. Auf den Gedanken, dass sie mal zur Seite gehen könnte, kam sie anscheinend nicht. Als das Foto entstand, konnte Sven gerade vorsichtig überholen als ich rief: „Halt mal an, ich möchte sie streicheln! Sie hat so süße Plüschohren!“ Unter Protest tat Sven wie ihm geheißen, doch als ich die Hand ausstreckte, trabte die Kuh wieder an und setzte sich erneut direkt vor Basti. Wir fuhren also wieder ganz gemächlich hinter ihr her. Beim nächstmöglichen Überholmanöver wollte Sven dann komischerweise nicht nochmal anhalten! 🤷♀️
Als wir die Kuh endlich überholt hatten, beschlossen wir, demnächst Richtung Campingplatz zu fahren. In Pakoštane gibt es einen deutschen Campingplatz, der auf seiner Homepage stehen hatte, dass er geöffnet sei! Endlich mal eine korrekte Angabe! Gegen kurz nach 18 Uhr kamen wir an und konnten uns einen Stellplatz sichern. Nach einem kurzen Besuch am Strand, fing Sven an, Basti an den Landstrom anzuschließen und das Kochfeld hochzuklappen. Heute gab es Bauernfrühstück, was dem Meisterkoch sehr gut gelungen ist. Inzwischen ist es dunkel und kalt und wir freuen uns auf einen weiteren Sonnentag morgen!