Norwegen Tag 6

Heute war ein Tag mit Höhen und Tiefen und der ein oder anderen Überraschung. Nachdem wir in absolut stiller Umgebung gut geschlafen haben (es wurde gar nicht so kalt, ich fand es ganz angenehm 😇) sind wir beide (für meine Verhältnisse) früh aufgewacht und Sven hat im Bus gefrühstückt. Ich habe später während der Fahrt eine große Portion Kirschen gegessen, die wir gestern im Supermarkt noch mitgenommen haben. Aber Spoiler… die Erdbeeren sind besser! 😄

Unser Plan war es, heute nach Loen zu fahren. Dort gibt es einen Skylift auf den Berg Hoven und wir wollten ein bisschen wandern. Wir machten uns also auf den Weg und bewunderten (wie wirklich immer!!) die schöne Landschaft. Durch Zufall kamen wir an einem Gletscher vorbei, der uns schon weitem angelacht hat. Wir beschlossen am Bøyabreen eine Pause zu machen, die Aussicht war wirklich toll. Außerdem war es Zeit für eine Pipi-Pause und ein Eis.

Nachdem wir die Aussicht ausgiebig bewundert haben, machten wir uns weiter auf den Weg nach Loen. Auf der Fahrt sahen wir Verkehrsschilder, die vor Schafen warnten und begegneten Schafen…. Wir sahen Schilder, die vor Kühen warnten und begegneten Kühen… Wir sahen Schilder, die vor Elchen und Rentieren warnten und begegneten KEINEN Elchen oder Rentieren 😭 Das steht auf jeden Fall noch auf meine ToDo-Liste! 🦌 Sobald wir ein Warnschild sehen, halte ich fleißig Ausschau… aber bisher hatten wir noch kein Glück.

Wieder fleißig begleitet von Harry Potter verging die Fahrt recht schnell und wir kamen gehen 14 Uhr direkt am Skylift an. Da wir uns noch ein bisschen bewegen wollten, beschlossen wir mit der Seilbahn die 1011 Höhenmeter nach oben zu bewältigen und dann zu Fuß wieder ins Tal zu laufen. Uns war bewusst, dass der einzige Weg hinab ungefähr 2 Stunden dauern sollte und wir dann noch am Innvikfjord entlang wieder ein paar Kilometer zurück zu Basti laufen mussten. Aber wir wollten uns ja bewegen, also ein guter Plan, oder? Dachten wir auch… und wir haben es ein bisschen bereut 😅 Der Weg nach oben dauerte maximal 5 Minuten, kostete 77 Euro, in einer Gondel zwischen ca. 40 Menschen und ohne Fensterplatz… aber gut, die Aussicht von oben war erstmal toll! 

Der Fjord leuchtete türkis, bestes Wetter hatten wir sowieso und wir konnten einige Paraglider beim Starten beobachten. Nach kurzer Zeit machten wir uns dann an den Abstieg. Ungefähr die ersten 1,5km waren Schotterstraße, die mehr wie eine Baustellenstraße aussah. Es macht so mittelmäßig Spaß, gab aber immerhin weiter ein paar schöne Ausblicke. 

Die nächsten ca 2km ging es im Wald hinunter, dort machte der Abstieg mehr Spaß. Dafür gab es keinen guten Ausblick mehr. 😂 Dann kamen wir an einem Wanderparkplatz hinaus, von dem aus wir zurück zur Seilbahn mussten. Dies waren nochmal gute 5km, allerdings ging die einzige Strecke auf der Hauptstraße entlang. Mein Ausblick sah dann also so aus: 

Die Straße war gut befahren und nahm einfach kein Ende. Es war warm und wir bereuten unseren Wanderplan ein bisschen. Selbst mein Ständchen „Das Wandern ist des Müllers Lust“ konnte die Stimmung nur bedingt aufheitern (verstehe ich auch nicht… 🤷‍♀️). Der Fjord war letztendlich zwar rechts von uns, aber genießen konnten wir das nicht wirklich. Wir waren sehr froh als wir Basti wieder sahen!

Nach kurzem Hin- und Herüberlegen entschlossen wir uns, dass eine frische Dusche sehr angenehm wäre, wir wollten also auf einem Campingplatz übernachten. Davor war allerdings der Plan, dass wir noch einige Kilometer Richtung Norden machen wollten. Wir machten uns also auf den Weg, schnell wieder versöhnt mit Norwegen. Man kann die Zeit hier nur genießen! 

Plötzlich sahen wir am Straßenrand Schilder mit der Aufschrift „Trollstigen“ und waren etwas verwirrt. Die Serpentinenstraße stand auf unserer Liste, aber wir haben sie noch weiter nördlich eingetragen. Das Rätsel werden wir wohl noch lösen 😂 Jetzt hieß es erstmal Magen beruhigen… eine Haarnadelkurve nach der anderen.. und Svens Ausrufe „Hast du davon ein Foto gemacht?“ „Mach hier nochmal ein Foto!“ Klar, habe ich! Schließlich hatte ich die Hände frei und verließ mich auf sein vorsichtiges Fahren.

Zwischendurch kamen uns andere Autofahrer, Motorradfahrer und Fahrradfahrer entgegen… aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, hier entlang zu fahren! 

Sportlich, sportlich die Norweger! Ich war mal wieder sehr froh über unseren Basti 😅 Nach einiger Zeit mit wunderschönen Ausblicken, steilen Felswänden und einigen Wasserfällen, sahen wir plötzlich den Geirangerfjord vor uns! 

Hier wollten wir bleiben! Wir fuhren in das kleine Städtchen und waren etwas überfordert…. alles voller Menschen! Campingplätze voll… Wir vermissten schon da unsere Wildcamping, aber die Sehnsucht nach einer Dusche überwog dann trotzdem. Der dritte Campingplatz hat uns aufgenommen, wir konnten Basti direkt unten am Fjord abstellen. Dies ist unser heutiger Blick aus dem Bus: 

Insgesamt sind wir also doch gut durch den Tag gekommen und jetzt gibt es frisch geduscht ein schnelles Abendessen. Sven fordert mich noch auf, unbedingt die Möwen zu erwähnen, die direkt vor unserer Nase entlang fliegen… viele Möwen… laute Möwen… aber naja, dafür war es ja letzte Nacht leise. 🤣

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