Norwegen Tag 16

Ich weiß, wer morgen Muskelkater haben wird! 🤣 Uiuiui, das war ein Tag, das war eine Wanderung.. aber es hat sich sowas von gelohnt! Ziel des heutigen Tages war die Trolltunga (Trollzunge), die 700 Meter über dem Ringedalsvatnet-See herausragt

Die Nacht war sehr unruhig und nur mäßig erholsam. Sven, als selbsternannter Sicherheitschef, entschied, dass wir diese Nacht die Tür von Basti geschlossen ließen. Dementsprechend warm war es im Bus. Während Sven tief und fest schlief („Es ist doch gar nicht warm!“) fuhren noch 2 weitere Autos in unsere Nothaltebucht. Während ich also mitten in der Nacht die Scheinwerfer verfluchte und mich über den Lärm ärgerte, war Sven heute morgen sehr verwundert, dass neben Basti noch 2 PKWs und 2 Zelte standen. Ich wusste, wann diese angekommen sind und aufgebaut hatten! 🙈😅 

Da wir also gut erholt waren, freuten wir uns sehr über unseren Wecker um 5 Uhr morgens… der Frühaufsteher war gar nicht so glücklich über diese Zeit. Er wollte auch komischerweise kein Beweisfoto?! Wir hatten uns allerdings über die Wanderung recht gut informiert und es wurde geraten, möglichst früh zu starten. 20km wandert man eben nicht mal eben kurz. 

Letztendlich machten wir uns um 6:30 in unseren Wanderstiefeln vom Parkplatz Mågelitopp aus auf den Weg. Die Route ist mit 7-10 Stunden angesetzt, es sind 800 Höhenmeter zu überwinden, davon 320 Meter reiner Anstieg. Während es zu Anfang recht angenehm losging, folgte nach ungefähr 2km ein ordentlicher Anstieg! Wir (und glücklicherweise auch alle anderen) waren ordentlich am Schnaufen 😅 Es ging steil bergauf und nahm einfach kein Ende.. zwischendrin machten wir eine Frühstückspause, wir hatten schließlich bisher noch nichts gegessen und wir merkten, dass unsere Kräfte nachließen. Sven war zu meinem Glück ein sehr fleißiger Rucksackträger (Danke!), sodass ich kein zusätzliches Gepäck tragen musste. Es war auch so anstrengend genug! Wir waren sehr glücklich, dass wir so früh losgelaufen waren, denn noch waren die Temperaturen angenehm. Dies sollte sich noch ändern…

Nach dem kräftezehrenden Anstieg recht zu Beginn ging es anschließend deutlich ebener weiter. Es waren immer mal kleinere Auf- und Abstiege zu meistern, dies war aber problemlos möglich. Trotzdem merkte man, dass 10km Hinweg gar nicht so wenig waren… 😉 Wir begegneten einem anderen deutschen Pärchen, das wir immer mal wieder überholten, um anschließend wieder überholt zu werden. Wir kamen ein bisschen ins Gespräch und die Fotokumpanen waren gesichert. 😃

Und dann, nach 10 anstrengenden Kilometern, hatten wir es geschafft! Die Trolltunga lag vor uns und wir waren ein bisschen stolz 💪 Für die Hintour benötigten wir ungefähr 3 Stunden, ein guter Schnitt, mit dem wir sehr zufrieden waren. Oben angekommen mussten wir uns in einer Schlange anstellen, um auf die Trollzunge zu gelangen. Dies war ein weiterer Grund, weshalb wir so früh wie möglich oben sein wollten. Etwas später wuchs die Schlange und teilweise konnte man wohl über eine Stunde mit Anstehen verbringen. Wir hatten ungefähr 10 Leute vor uns, doch auch diese recht beschaubare Menge brauchte seine Zeit, schließlich will jeder sein perfektes Foto haben 😉 Irgendwann kamen wir dann an die Reihe, Sven hatte schon Fotos von dem anderen Pärchen aus Stuttgart gemacht und dann durften wir hinauf!

Es war ein ganz besonderes Gefühl, dort oben zu stehen. Der Ausblick war unglaublich! 🤩 Während man eben noch so stolz auf seine Leistung gewesen war, fühlte man sich plötzlich ganz klein. Die Landschaft ist, wie überall in Norwegen, atemberaubend. Der blanke Fels, das tiefblaue und doch stellenweise türkise Wasser weit unten und die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund… einfach toll!

Wir genossen diesen Augenblick hoch oben, aber machten dann auch recht schnell die Trollzunge frei für die Wartenden. Zu viert setzten wir uns dann noch am Rand auf den Felsen, genossen unsere wohlverdiente Pause und unterhielten uns mit den Stuttgartern. 

Gegen 11 Uhr begannen wir dann mit dem Abstieg… hier wartete die richtige Herausforderung auf uns! Es war inzwischen richtig warm (Basti zeigte bei unserer Rückkehr sogar 30 Grad an 🌞), die Sonne knallte auf den Berg und wir hatten 10km Fußmarsch vor uns. Nun ging es zunächst immer mal bergauf und bergab (jetzt war das schon verdammt anstrengend!) und ganz zum Schluss ging es ein langes Stück steil bergab. Gegen 14 Uhr kamen wir wieder heil unten an. Verschwitzt und ziemlich fertig, aber sehr, sehr glücklich! Es war eine tolle Tour! Wir gönnten uns noch schnell ein Eis und dann kam das beste Gefühl des Tages… das Ausziehen der Wanderschuhe! 😍 Herrlich!

Den Nachmittag verbrachten wir dann im Auto, Basti hatte heute ja noch nicht so viel getan. Wir fuhren Richtung Süden, ein Campingplatz (bzw vor allem die Dusche) sollte es heute Nacht sein. Da wir uns auf dem Campingplatz beim Prejkestolen wohl gefühlt hatten (keine zeitliche Begrenzung beim Duschen! 😅), beschlossen wir hier die nächste Nacht zu verbringen. Wir hielten noch bei einer Pizzeria an und holten uns unser Abendessen und kamen dann gegen 20 Uhr an unserem Nachtlager an.

So langsam nähert sich unser Urlaub dem Ende… Wir haben alle ToDos, die uns wichtig waren, abgehakt und werden uns laaangsam Richtung Fähre bewegen. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.

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