Der Regentag, an dem es nicht regnete!
Was für eine erste Nacht! Nachdem wir gestern noch durch Österreich und Slowenien durchgefahren sind, waren wir ungefähr gegen 23 Uhr in Kroatien. Endlich geschafft! Wir hatten uns schon einen Campingplatz ausgeguckt und Sven ließ sich direkt dorthin navigieren. Wir wollten möglichst schnell schlafen, es war schließlich ein langer Tag gewesen.
Campingplatz 1 – geschlossen!
Campingplatz 2 – voll!
Campingplatz 3 – geschlossen!
Campingplatz 4 – geschlossen!
Campingplatz 5 – geschlossen!
Es war inzwischen fast Mitternacht und wir verzweifelten! In Kroatien ist das Wildcampen verboten und wird laut Internetberichten auch geahndet… deswegen gaben wir uns alle Mühe, legal auf einem Campingplatz zu schlafen. Laut Internet hatten alle Plätze, die wir angefahren sind, ganzjährig geöffnet! Das Einchecken im Winter, auch nachts, sei gar kein Problem! Pah! Aber nach einer guten Stunde Suche hatten wir die Schnauze voll und haben uns aus lauter Protest direkt vor einen geschlossen Campingplatz gestellt und dort geschlafen. Das Gefühl war dabei (typisch deutsch) eher mäßig gut und etwas schuldbewusst. Aber wir hatten schließlich unser Bestes gegeben! 🤷♀️
Gott sei Dank klopfte nachts und auch morgens niemand wütend an unsere Scheibe und auch die Polizei ließ sich nicht blicken. Das Zähneputzen können wir nun übrigens ohne Probleme im Bus erledigen, Sven hat ganze Arbeit geleistet und alles repariert. Nach dem etwas holprigen Start in Kroatien hatten wir etwas Sorge, wie sich der Urlaub entwickeln würde… Samstag war der einzig angesagte Regentag laut unseren Wetterapps.
Umso positiver überrascht waren wir von unserem Ausblick morgens aus dem Bus! Wir konnten das Meer sehen und auch der blaue Himmel ließ uns den gestrigen Abend schnell vergessen. So kann man doch gut in den Tag starten!



Gegen 9 Uhr machten wir uns dann gemütlich auf zur ersten Etappe in Kroatien! Das kleine Städtchen Rovinj sollte unser erstes Ziel werden. Da wir gestern erst so spät angekommen sind, war es natürlich bereits dunkel gewesen. Wir sahen also nun das erste Mal die kroatische Landschaft und alles, was dazu gehört. Immer wieder sahen wir das Meer, das je nach Blickwinkel türkis bis tiefblau schimmerte. Außerdem sind wir an vielen riesigen Waldgebieten vorbei gefahren. Leicht bergig, sodass Basti ab und zu seine Power zeigen konnte, gefiel uns die südländische Landschaft auf Anhieb! Überall gibt es Olivenbäume zu sehen und auch die kleinen Stände an den Straßen werben mit frischem Olivenöl. Die andere wohl sehr geschätzte Flüssigkeit ist Wein! Grüße gehen raus an meine Eltern, ihr würdet euch hier sicherlich wohlfühlen! 😘 Die Straßen sind ziemlich leer, man merkt, dass wir in der Nebensaison hier sind. Leider haben wir das Hörbuch von Hape Kerkeling inzwischen durch. Ich muss sagen, dass ich Lust bekommen habe, den Jakobsweg entlang zu wandern.. Mal sehen, ob ich Sven dazu überreden kann. Spannend klingt es allemal! Nun sind wir wieder zu Eragon gewechselt. 🐲
Gegen 12 Uhr kamen wir in Rovinj an. Die kleine Stadt ragt quasi ins Meer und es soll eine schöne Altstadt geben. Dies können wir so bestätigen! Der blaue Himmel, die Sonne und das überaus klare Meer sorgen dafür, dass wir uns direkt wohl fühlen.



Die nur krampfhaft geöffneten Augen bezeugen übrigens nur die schöne strahlende Sonne, die uns diesen angekündigten Regentag ungemein versüßt hat! Wir haben in Rovinj ein leckeres Eis gegessen und sind durch die kleinen Gassen geschlendert. Es gibt viele kleine Geschäfte, die kroatische Spezialitäten anbieten. Auch über einen kleinen Markt sind wir gelaufen und dürften gleich Käse und Trüffelöl probieren. Da wir aber erstmal froh sind, wenn wir in Basti überhaupt Spaghetti kochen können, sind wir ohne kulinarische Spezialitäten nach ungefähr zwei Stunden wieder zum Auto zurückgekehrt.






Als wir wieder bei Basti angekommen sind, haben wir noch schnell ein paar Dinge vor der Weiterfahrt erledigt. Unser Obstvorrat hängt nun gewaschen im Obstnetz von der Decke, der Soda Stream hat seine Arbeit erledigt und wir haben unser nächstes Ziel ins Navi einprogrammiert. Die Stadt Pula wird angesteuert!
Pula lockte uns mit einem gut erhaltenen Amphitheater, das wir uns nicht entgehen lassen wollen. Nach einer knappen Stunde Fahrt (weiterhin kein Regentropfen in Sicht!) kamen wir in der, für kroatische Verhältnisse, gar nicht so kleinen Stadt an und konnten das beeindruckende Amphitheater gar nicht verfehlen. Imposant ragte es direkt neben dem blauen Meer empor.




Anschließen haben wir auch die Innenstadt Pulas noch unsicher gemacht und mein Lieblingsgeschäft gefunden. Einen Süßigkeitenladen mit einer sehr großen Auswahl, in dem man sich seine individuelle Tüte zusammenstellen kann. Ein Träumchen! So gingen wir glücklich wieder zurück zu Basti und beschlossen dann, gegen 15 Uhr langsam einen Campingplatz zu suchen. Diesmal nicht aus Angst vor der Polizei, sondern wegen dem dringenden Wunsch nach einer Dusche.
Campingplatz 6 – geschlossen!
Campingplatz 7 hat uns dann glücklicherweise in Empfang genommen! Wir nächtigen (und duschen! 🤩) auf dem Campingplatz Arena Grand Kažela Campsite in Medulin. Wir haben hier einen Stellplatz nah am Meer ergattert und haben sogar Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang. Nach wie vor ist unser Regentag trocken, allerdings hat der Wind ordentlich aufgefrischt. Vielleicht wird die Nacht noch ungemütlich, aber damit können wir sehr gut leben!
