Geschafft – der Abstieg zurück ins Tal
Am Samstag war es dann so weit, unsere wirklich allerletzte Wanderung begann. Heute stand uns der Abstieg zurück ins Stubaital bevor.
Während wir die Nacht ganz gut verbracht hatten, blieb uns das Frühstück als nicht soo gut in Erinnerung. Auf den anderen Hütten gab es fast immer ein Frühstücksbuffet, an dem man sich bedienen konnte. In der Insbrucker Hütte war das Frühstück recht beschränkt, man konnte sich allerdings einige Dinge noch zusätzlich bestellen. Sven und ich haben uns dann aber mit dem Standard Frühstück zufrieden gegeben. Das bestand aus 3 Scheiben Brot, einem Schälchen Marmelade, einem Stück Schmelzkäse und einem Stück Butter.
Anschließend packten wir unsere Sachen zusammen und verließen ganz gemütlich gegen 8 Uhr die Hütte. Der Abstieg ins Stubaital nach Neustift sollte ca. 3 Stunden dauern, wir hatten also keinen Stress. Doch bevor wir so richtig auf dem Weg uns Tal angekommen waren, wurden wir schon aufgehalten. Ein Schaf stand mitten auf dem Weg und ließ sich streicheln.. Da kamen wir natürlich nicht dran vorbei! Die erste Viertelstunde verbrachten wir also direkt vor der Hütte und streichelten das Schaf. Das war auch das Einzige, das uns begegnet ist, das sich gerne anfassen ließ. Die anderen Schafe sind immer eher geflüchtet, wenn man ihnen zu nah gekommen ist.
Irgendwann aber mussten wir uns trennen und es ging dann wirklich abwärts. Es führte etwa eine Stunde lang ein Schotterweg bergab, bis wir wieder die erste Zivilisation erreichten, einen kleinen Bauernhof mit Kühen und Schweinen. Das erste Stück bergab nutzten wir für die letzten Erinnerungsfotos.






An dem kleinen Hof angekommen, trennten sich die Wege von uns beiden und Juli und Henrik. Ganz stilvoll wollten die beiden rauf bis zur Elferhütte wandern und dann von dort als Tandem-Paraglider ins Tal fliegen. Sven und ich entschieden uns dagegen für den Fußmarsch bergab. Wie erwartet wurde es landschaftlich natürlich nicht gerade spektakulärer, aber irgendwann muss man ja wieder runter 😉
Ein paar schöne letzte Eindrücke gab es aber auf dem letzten Stück noch.





Gegen 12 Uhr waren wir im Tal und ich wartete mit den Rucksäcken beim Campingplatz, während Sven Basti vom Parkplatz holte. Wir wollten die Nacht noch auf dem Campingplatz in Neustift bleiben, aber leider machte die Rezeption erst um 16 Uhr auf. Es hieß also etwas Zeit totschlagen. Wir räumten also Basti etwas aus, packten die Rucksäcke aus und gingen für die folgende Woche einkaufen. Gegen kurz nach 1 kamen auch Henrik und Juli angeflogen 🪂 Dann hieß es noch Henriks Auto wiederholen und wir verabredeten uns für ein letztes Abendessen.
Nach dem Einchecken auf dem Campingplatz führte uns der erste Weg unter die Dusche. Ohne Zeitbegrenzung duschen ist schon echter Luxus 😄 Fast so schön wie zu Hause im Fitnessstudio 😉 Der zweite Weg führte uns dann in den Waschraum zur Waschmaschine. Es gab Dinge, wie zB. unsere Wandersocken, die ganz dringend eine Wäsche benötigten, bevor sie wieder in Basti liegen konnten… Während der Wäsche spielten wir die ersten Partien Canasta und standen dann vor der nächsten Herausforderung. Die gewaschene Wäsche musste in Basti zum Trocknen aufgehängt werden.. gar nicht so einfach. In der Hoffnung, dass die Sachen trotz des eher mäßigen Wetters schnell trockneten, hängen wir den ganzen Wagen voll. Spoiler: es trocknete nicht so gut, wir standen am nächsten Tag vor einem kleinen logistischen Problem 😅
Aber dann ging es um 18:30 Uhr erstmal zum Abschlussabendessen mit Juli und Henrik! Endlich konnte Sven seine ersten Käsespätzle essen. Er hatte auf den Hütten immer darauf spekuliert, aber war enttäuscht worden. Umso größer war nun die Vorfreude! Wir verbrachten einen letzten schönen Abend zu viert, am nächsten Tag sollte es für uns jeweils in unterschiedliche Richtungen gehen.
Fazit? Schön war’s! Es war definitiv an vielen Stellen auch eine Herausforderung, sowohl mental als auch teilweise körperlich, aber wir hatten eine so schöne Zeit! Einmal natürlich die atemberaubenden Ausblicke so hoch oben in den Bergen, aber auch die gemeinsamen Spieleabende auf den Hütten.. daran könnte ich mich fast gewöhnen 😁 Sven war nicht ganz so begeistert von den Matratzenlagern, aber auch das kann man für eine Woche schaffen. Wir merken uns, dass wir keine Halbpension brauchen unbedingt für’s nächste Jahr! 😅 Dann kommen wir noch deutlich günstiger durch die Woche als diesmal. Sehr froh war ich über unsere Wanderschuhe… Wir hatten kaum mit Blasen zu kämpfen, vielleicht haben die Megamärsche doch nochmal für’s endgültige Einlaufen der Schuhe geholfen.
Also: Hoffentlich bis nächstes Jahr, Juli und Henrik! 😇