Wanderung zur Insbrucker Hütte
Nach einem stärkenden Frühstück ging es am Freitag zur letzten Etappe des Stubaier Höhenwegs, von der Bremer zur Insbrucker Hütte. Die Etappe gilt als nicht ganz so einfach und vor allem war es die für uns längste Strecke. Angegeben war eine Zeit von etwa 7 Stunden und natürlich war sie auch wieder als anspruchsvoll angegeben. Ich habe mich also bereits mental auf gewisse Kletterstellen eingestellt. Juli und Henrik haben sich für die Strecke mit noch mehr Höhenmetern entschieden und sind ins Tal abgestiegen und zur Hütte wieder aufgestiegen. Sven und ich sind also gegen kurz nach 7 alleine aufgebrochen.
Nachdem wir einen Moment gebraucht haben, um den richtigen Weg zu finden (es gibt auch noch einen extra Klettersteig… den wollten wir nicht mitnehmen 😅) ging es zunächst mal wieder ein Stück bergab. Es wurde auch direkt so steil, dass der Weg mit Eisentritten gesichert wurde. Da es allerdings nicht direkt am Abgrund entlang ging, war das noch kein Problem und ich konnte sogar mal ein Foto machen 😅

lnsgesamt standen uns 3 deutliche Anstiege und auch zwischendrin jeweils die Abstiege wieder bevor. Nach dem ersten kleinen Abstieg, führte der Weg über eine grasbewachsene Ebene. Immer im Hintergrund konnten wir die hohen Berggipfel außen herum bewundern.



Dann folgte der erste kräftezehrende Aufstieg. Das Bergauf nahm kein Ende. Der Klettersteig und unser Weg trafen wieder zusammen und wir trafen immerhin den ein oder anderen Mitwanderer, mit dem wir schnaufend einige Worte wechseln konnten. Jede Möglichkeit zur Pause haben wir genutzt! 😅



Wie man sieht führte der Weg nun durchaus immer mal mehr am Abgrund vorbei, aber der erste Anstieg war okay. Eine machbare Herausforderung 😉 Gegen Mittag kamen wir wieder an einer kleinen Ebene an, die wir für eine etwas längere Pause nutzten. Wir nahmen die Rucksäcke ab und genossen die Sonne für eine Viertelstunde. Ein bisschen Studentenfutter gab neue Energie. Da es wirklich bestes Wetter war und die Sonne ordentlich schien, wurde die Sonnencreme ausgepackt und wir nutzten die Pause, um uns einzuschmieren. Obwohl es so hoch oben von den Temperaturen her meistens recht angenehm ist, hat die Sonne natürlich dementsprechend viel Kraft. Wir merkten auch bereits dort, dass wir eher zu wenig Trinken dabei hatten. Wir hatten jeder 2 Liter Wasser dabei, aber für die lange Tour in der Sonne könnte das knapp werden. Verdursten würden wir schon nicht, immer wieder gibt es kleine Bäche und Wasserfälle, an denen man sein Trinken auffüllen könnte. Das wollten wir allerdings nur im Notfall machen, da man nie genau weiß, ob weiter oben nicht doch irgendwelche Verschmutzungen sind. Wir nutzten das Wasser also nur für eine kleine Abkühlung zwischendurch an den Händen und Armen.
Nach der Pause gingen wir frisch gestärkt weiter, der zweite Anstieg nahte.


Der zweite Anstieg war für meine Nerven der Schlimmste und auch der technisch anspruchvollste. Es gab lange Stücke, die mit Seilen gesichert waren und nur eine schmale Möglichkeit, seine Füße irgendwo hinzusetzen. Zur Beruhigung kam man immer wieder an Gedenkschildern für abgestürzte Bergwanderer vorbei. Da ging es mir direkt besser 😅


Doch auch dieser Teil war irgendwann geschafft. Theoretisch war das Ankommen auf dem Berg, den wir mit den zweiten Anstieg erklommen haben, Belohnung pur. Man saß quasi oben auf dem Bergkamm, das eine Bein konnte links, das andere rechts herunter baumeln. Leider gibt es davon keine Fotos und wir haben dort auch keine längere Pause gemacht, weil ich dringend wieder weiter runter wollte. Die schmalen Passagen da oben waren mir mal wieder zu schmal. Etwas entspannen konnte ich mich immer erst, wenn wir weiter unten waren. Der arme Sven wollte eigentlich nur mal wieder gerne eine kleine Pause machen 😇😂 aber keine Chance, wir mussten erst weiter runter!
Gegen 14 Uhr kamen kamen wir zum letzten Anstieg, der allerdings diesmal zwar anstrengend, aber nicht so gefährlich war. Schritt für Schritt kämpften wir uns bergauf und kurze Zeit später konnten wir das erste Mal die Insbrucker Hütte erkennen! Das war eine Freude! Wir waren körperlich wirklich sehr angestrengt, umso schöner war der Anblick der Hütte. Als wir sie erstmal entdeckt hatten, war es auch keine schwierige Strecke mehr. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Hütte und waren sehr erleichtert! Wir hatten ca 8 Stunden gebraucht und waren damit sehr zufrieden.



Man sieht Sven doch die Zufriedenheit an, oder? 😂
Juli und Henrik kamen quasi gleichzeitig mit uns bei der Hütte an und wir konnten direkt einchecken und dann unter die Dusche! Neue Höchstpreise fürs Duschen.. juhu 😅 Ein Euro für 30 Sekunden duschen… Der Wahnsinn 😅 Naja, trotzdem konnten wir die kurze Dusche genießen und beendeten den Abend mit Doppelkopf, Wizard und einem Bergsteigeressen. Leider gab es wieder Spaghetti Bolognese, das hatten wir 2 Tage vorher schon, aber lecker war es trotzdem!
An diesem Abend fielen wir relativ früh ins Bett und schliefen schnell ein. Das Matratzenlager war wieder in Zweierabteile geteilt und wir hatten den Platz am Fenster ergattert, sodass es von der Temperatur angenehm war. 😊