Stubaital Tag 1

Sommerferien 2023, was haben wir uns auf euch gefreut! So lange waren wir nicht mehr länger mit Basti unterwegs, so lange ist unser letzter richtiger Urlaub her! Und jetzt endlich ist es wieder so weit – wir sind wieder „on the road“. Allerdings sind wir diesmal nicht lange auf der Straße geblieben, sondern haben unseren gemütlichen Bus gegen einen riesigen Wanderrucksack und zwei Wanderstöcke eingetauscht. Wir sind in den Alpen, genauer gesagt in Österreich, noch genauer im Stubaital – aktuell schreibe ich diesen ersten Blog des Urlaub von der Franz-Senn-Hütte aus auf ca. 2100 Metern.

Aber beginnen wir von vorne.. Für alle, die es interessiert: Basti hat nun einen Dachträger, eine optimierte Wasseranlage und neue Lichtschalter. Was Sven neu hat:

Eine Dusche für den Bus! Wie ihr seht, hat er mir die Funktion der Dusche stolz vorgeführt.. Was ihr nicht seht, ist die Überschwemmung hinterher in der Küche 😅 Aber gut, prinzipiell können wir nun diesen schweren schwarzen Sack auf den Dachträger legen und dann duschen (schnell, kurz und mehr oder weniger kalt..). Mal schauen, ob wir dieses neue Feature im Urlaub noch ausprobieren.

Am Freitagabend ging es die ersten Kilometer Richtung Süden, am Samstag folgte die restliche Strecke, sodass wir gegen 17 Uhr in Österreich auf dem „Camping Stubai“ unseren Stellplatz bezogen. Das Highlights des Abends war sicherlich das erste österreichische Essen, auf das sich Sven schon lange gefreut hat. Auch der Nachtisch, Kaiserschmarn, war wirklich sehr lecker und wir nutzten das Abendessen für die letzten Absprachen mit Juli und Henrik, mit denen wir ab Sonntag sieben Tage lang den Stubaier Höhenweg unsicher machen wollen.

Der Campingplatz liegt übrigens ganz malerisch in dem Ort Neustift, direkt neben einer großen Kirche. Wusstet ihr, dass Kirchenglocken sonntags schon um 7 Uhr das erste Mal läuten? Am Sonntag um 7 Uhr wussten wir das dann auch… wir waren also rechtzeitig für alles bereit, konnten Basti netterweise auf einem Hotelparkplatz stehen lassen und sind mit Henriks Auto nach Seduck gefahren. Dort sollte das Abenteuer beginnen!

Seduck ist anscheinend nichts weiter als eine Parkmöglichkeit, um zum Wandern zu starten. Wir hatten das Glück, dass eine sehr freundliche Kuh uns einen Parkplatz frei machte. Selbstverständlich bedankten wir uns angemessen und es gab eine kurze Streicheleinheit. Damit konnten Juli und ich bereits den ersten Punkt auf unserer To-Do-Liste abhaken: eine Kuh streicheln! ✔️

Nun begann allerdings gegen 10 Uhr unser Aufstieg. Wir wollten (ausgeschilderte) 2,5 Stunden zur Seduck-Alm wandern und von dort aus sollte es in weiteren (ausgeschilderten) 2,5 Stunden zur Franz-Senn-Hütte weitergehen. Klingt machbar, oder? Fanden wir auch!

Nach ca. 3 Minuten standen wir im wahrsten Sinne des Wortes vor unserem ersten Problem. Eine Straßensperre.. rot, weiß.. mitten auf der Straße… aber man konnte an der Seite dran vorbei gehen. 😄 Das taten wir dann auch. Weitere 3 Minuten später standen wir vor unserem zweiten Problem: ein Verkehrsschild, dass uns darüber informierte, dass die Straße aufgrund von einer Baustelle gesperrt war. Aber naja, eine Baustelle sahen wir erstmal nicht. Und sind wir so flexibel unseren Plan einfach zu ändern? Nein! Wir liefen also weiter und ein Österreicher bestärkte uns noch darin: „Alle Wege führen auf den Berg!“ Super, diese Aussage macht einem doch Mut, oder? Wir waren mehr oder weniger beruhigt, wollten aber unsere bis dahin erkämpften Höhenmeter auch nicht aufgeben. Wir gingen also weiter und als uns die ersten Wanderer entgegen kamen und berichteten, dass sie von der Alm seien, erlangten wir Gewissheit, dass die Wanderstrecke frei war. Nun standen wir allerdings vor unserem dritten Problem…. die Höhenmeter zur Alm waren viele! Sehr viele! 800 um genau zu sein. So als Norddeutsche sind wir ja meist nicht viele Höhenmeter gewohnt. Auf den Deich rauf, das war’s. Die Strecke bis zur Alm war also wirklich eine Qual. Wir fluchten, schwitzten, stöhnten und machten Pausen.. nach ca. 20 Schritten brauchten wir 2 Minuten Stehpause. Und das ist gar nicht so übertrieben erzählt, wie man vielleicht denken könnte.

Falls ihr euch wundert, weshalb auf dem Wanderschild „sehr steiler Weg“ steht.. Wir mussten den nehmen! Es stand nämlich dabei, dass auf dem Weg ggf. Kühe unterwegs sind. Und das, da waren Juli und ich uns einig, war ein sehr starkes Argument für den sehr steilen Weg. Dass der Weg dann wirklich sehr, sehr steil war, das konnten wir ja nicht ahnen! Aber glücklicherweise war der sehr, sehr steile Weg auch sehr, sehr schön! Und in den Stehpausen konnte man den Ausblick wirklich genießen. Je höher wir kamen, desto weniger Bäume waren als Schattenspender da. Das bedauerten wir ein bisschen, wir hatten nämlich bestes Wetter und viel Sonne. Aber darüber waren wir natürlich glücklich, laut Wettervorhersage soll das nicht die ganze Woche so bleiben.

Nunja, irgendwann gegen 13 Uhr kamen wir dann Richtung Seduck-Alm und wir haben uns selten so über eine kleine Hütte gefreut. Es war eine Wohltat den Rucksack abzusetzen und wir genossen ein kühles Getränk und einen kleinen Snack.

Anschließend setzten wir unseren Weg Richtung Tagesziel fort. Zum Glück ging es nun nicht mehr soo steil voran, es war eher ein „auf und ab“ und wir wanderten mit neuem Elan. Also wir Mädels zumindest! Die beiden Männer sahen nicht immer so ganz motiviert aus 😉

Wir hatten noch viele schöne Ausblicke, Wasserfälle und leichte Kletterpassagen vor uns. Und wir hörten das Pfeifen der Murmeltiere! Leider konnten wir aber keines sehen.. ein weiterer Punkt auf unserer To-Do-Liste.

Je näher wir dann der Franz-Senn-Hütte kamen, desto mehr strahlten auch Henrik und Sven wieder. Gegen 17 Uhr erreichte wir ungefähr die Hütte und waren doch sehr glücklich die Rucksäcke abzusetzen und die Schuhe auszuziehen. Dann genossen wir die Dusche und ein leckeres Abendessen. Und nun? Noch ein Gesellschaftsspiel? Quatschen? Nein… schlafen! Neben mir im Matratzenlager schlafen die drei schon ganz gemütlich und es wird langsam ruhig auf der Hütte

Da das Wetter ab morgen Mittag schlechter werden soll, gibt es das Frühstück schon eine halbe Stunde früher. Juhu! Zwischen 6 und 7 Uhr gibt es Frühstück… mal gucken, ob das selbst dem Frühaufsteher ZU früh ist. Andererseits.. Es ist gleich 22 Uhr und alle pennen. Also vielleicht sind wir dann auch alle vollkommen ausgeschlafen.. 🤨

Je nach Lust und Laune und Internetverfügbarkeit versuche ich wieder täglich Blog zu schreiben. Mal schauen, wie das hier in den Alpen funktioniert. Am Samstag wollen wir wieder Neustift erreichen und dann fahren Sven und ich mit Basti weiter in die französischen Seealpen. Es bleibt also bergig diesen Urlaub!

_autotone

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert